25.11.2021 | Fireside Chat | Hybrid

Welches Forum eignet sich am besten für die Beilegung internationaler Streitigkeiten? Die Schiedsgerichtsbarkeit oder die zuletzt aus dem Boden schießenden Commercial Courts? Schiedsverfahren sind zu teuer, Richtern an ordentlichen Gerichten fehlt die notwendige Expertise – so lauten gängige Vorurteile. In Deutschland konkurrieren zudem unterschiedliche Commercial Court-Projekte miteinander. „Zerpflügen“ wir uns mal wieder? Das wohl ambitionierteste Projekt ist der Commercial Court Stuttgart/Mannheim. Hält dieser dem internationalen Wettbewerb mit Amsterdam, Dubai, London, Paris und Singapur stand?

Hierüber diskutierten Dr. Patrick Melin, Vors. Richter der Stuttgarter Commercial Court-Kammer und der Schiedsrechtsexperte Dr. Markus Burianski in einer „Fireside Chat-Runde“.

Im Anschluss fasste Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Pfeiffer, Direktor des Instituts für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg die „Essence“ der vorangegangenen Diskussion zusammen.

Moderiert hat Dr. Reinhard Müller, verantwortlicher Redakteur für Zeitgeschehen, Staat und Recht bei der F.A.Z, gemeinsam mit der Schiedsrechtsexpertin Dr. Alexandra Diehl.

Nach einer langen Zeit mit ausschließlich virtuellen Terminen, freuen wir uns, diese Hybrid-Veranstaltung in die Räumlichkeiten von White & Case in der Bockenheimer Landstrasse 20 in Frankfurt am Main durchführen zu können.

Speakers:

Dr. Patrick Melin ist Vors. Richter der Stuttgarter Commercial Court-Kammer. Er verfügt über langjährige richterliche Erfahrung am Land- und Oberlandesgericht, u. a. in der 17./11. Zivilkammer des Landgerichts Stuttgart (insbesondere Spezialzuständigkeit für Marken-, Urheber-, Kartell- und Wettbewerbsrecht) sowie im 14. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart (Spezialzuständigkeit für GmbH-Recht, Recht der Personenhandelsgesellschaften, Partnergesellschaften sowie internationale Entsprechungen, inzwischen für GbR-Recht). Zuvor war er als Staatsanwalt in der Wirtschaftsstrafabteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart tätig.

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Dr. Markus Burianski leitet die International Arbitration Practice bei White & Case in Deutschland. Er vertritt deutsche und multinationale Mandanten in einer Vielzahl von Schiedsverfahren sowie vor den ordentlichen Gerichten. Ferner wird Markus Burianski bei internationalen Schiedsverfahren regelmäßig als Schiedsrichter bzw. Sachverständiger zum deutschen Recht hinzugezogen. Dank seiner Kompetenz in den diffizilen Fragen internationalen Schiedsrechts verfügt er über besondere Expertise in liefervertraglichen, haftungsrechtlichen, energierechtlichen und Post-M&A-Auseinandersetzungen.
Regelmäßig berät er Mandanten zu Fragen internationalen Privatrechts und Rechtsstreitigkeiten mit grenzüberschreitenden Bezügen. Markus Burianski ist überwiegend für Unternehmen aus der Automobil-, Elektronik-, Energie- und Finanzdienstleistungsbranche tätig.

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Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Pfeiffer ist seit 2002 ordentlicher Professor an der Universität Heidelberg, Direktor des Instituts für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht; Beauftragter für das am Heidelberg Center for Latin America gemeinsam mit der Universität Santiago angebotene LL.M.-Programm International Law, Investment and Arbitration; 2004-2006 Dekan der Juristischen Fakultät, 2007-2013 Prorektor (2010-2013 Erster Prorektor) der Universität Heidelberg; seit 2014 Mitglied des Universitätsrats (stellvertretender Vorsitzender seit 2021) sowie von dessen Finanzprüfungsausschuss; Vorsitzender der Grundordnungskommission der Universität.

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Moderator:

Dr. Alexandra Diehl ist Local Partner in der International Arbitration Practice Group von White & Case. Sie ist auf nationale und internationale Prozessführung, insbesondere Schiedsgerichtsbarkeit spezialisiert. Sie vertritt deutsche und internationale Mandanten in allen Phasen der Streitbeilegung und ist außerdem als Schiedsrichterin tätig. Bestens vertraut mit den besonderen Herausforderungen grenzüberschreitender Problemstellungen unterstützt Alexandra Diehl Mandanten bei komplexen Streitigkeiten im Bereich Post M&A, völkerrechtliches Investitionsschutzrecht, IP und Haftung (einschließlich Anwalts- und Geschäftsführerhaftung). Auch Fragen des internationalen Privatrechts und grenzüberschreitender Beweisaufnahmen gehören zu ihren Schwerpunkten. Weiterhin berät sie Mandanten bei komplexen technologienbezogenen Transaktionen und im Automobilbereich.

Mehr zur Person

Dr. Reinhard Müller trat im Januar 1998 nach dem zweiten juristischen Staatsexamen in die politische Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein. Er beschäftigt sich mit „allem, was Recht ist“, und mit Innenpolitik. Seit Januar 2008 ist er zuständig für die damals aus der Taufe gehobene Seite „Staat und Recht“, deren Hauptbeiträge 2011 in einem gleichnamigen Buch erschienen. Seit Juli 2012 ist er verantwortlicher Redakteur für „Zeitgeschehen“. Seit November 2017 zudem verantwortlich für F.A.Z. Einspruch, das neu auf den Markt gebrachte Digital-Produkt für Juristen und alle, die an der Welt des Rechts interessiert sind. Im Jahr 2017 wurde er mit Pressepreis des Deutschen Anwaltvereins für seine „Gesamtleistung als Berichterstatter und Kommentator zu rechtspolitischen Themen“ ausgezeichnet.

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